Glossar

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v
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y
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A
Acetylcholin
Neurotransmitter, der in den Synapsen verschiedener Anteile des Nervensystems gespeichert ist; bei seiner Freisetzung in den synaptischen Spalt durch einen Nervenimpuls sorgt das Acetylcholin wiederum mit dafür, dass dieser Nervenimpuls weitergeleitet wird.
Anticholinergika
Substanzen, die die Wirkung von Acetylcholin in den Nervenendigungen (Synapsen) unterdrücken; solche Substanzen werden z. B. in Medikamenten gegen bestimmte Blasenstörungen eingesetzt.
Antigen
Substanz, die vom Körper als fremd erkannt und vom Immunsystem (= Abwehrsystem) bekämpft wird
Antikörper
Abwehrstoff, der zusammen mit anderen Bestandteilen des Immunsystems fremde Substanzen (Antigene) erkennt und neutralisiert bzw. unschädlich macht
Antispastika
Mittel zur Behandlung der Muskelsteifigkeit
Ataxie
Störung der Koordination von Bewegungsabläufen
Autoimmunerkrankung
Krankheit, bei der das Immunsystem Strukturen des eigenen Körpers (fälschlicherweise) als fremd erachtet und deswegen zerstört
Axon
Neben den kurzen Fortsätzen (Dendriten) der lange Fortsatz einer Nervenfaser, der von der Myelinschicht umgeben ist
B
Babinski-Zeichen/Babinski-Phänomen
Benannt nach dem französischen Neurologen Joseph Francois Félix Babinski (1857–1932); bezeichnet das Strecken der Großzehe in Richtung Kopf, bei Bestreichen der seitlichen Fußsohle (=Babinski positiv); zählt zu den Pyramidenbahnzeichen (siehe dort)
Banden, oligoklonale
Möglicher Teilbefund einer Nervenwasseruntersuchung (Liquorpunktion, LP); zeigt das Vorhandensein spezieller im zentralen Nervensystem (ZNS) gebildeter Immunglobuline an; als sehr empfindliche, aber nicht spezifische Indikatoren für eine Multiple Sklerose können oligoklonale Banden auch bei anderen Erkrankungen des ZNS positiv sein.
Basistherapie
Bezeichnet im Gegensatz zur Eskalationstherapie (siehe dort) die verlaufsmodifizierende Dauertherapie der MS bei schubförmigem Verlauf. Dazu zählen hauptsächlich Interferon beta-1a, Interferon beta-1b, Glatirameracetat, Peginterferon beta-1a, Dimethylfumarat und Teriflunomid.
Blut-Hirn-Schranke (BHS)
Grenzschicht zwischen Blutgefäßen und zentralem Nervensystem (ZNS), die nur für wenige Substanzen passierbar ist
B-Lymphozyten
Auch Plasmazellen oder kurz B-Zellen genannt; gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten); sie spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Immunsystem, da sie für die Bildung von Abwehrstoffen, den sogenannten Antikörpern (siehe dort), verantwortlich sind.
C
Cerebellum
Kleinhirn
Cerebral
Das Gehirn betreffend
Computertomographie
Abgekürzt CT; ist ein bildgebendes Verfahren in der Radiologie, bei der Querschnittsbilder (Schichtaufnahmen) des Körpers erstellt und rechnerbasiert ausgewertet werden.
D
Demyelinisierung
Entmarkung; bezeichnet den Verlust der, das Axon (siehe dort) umgebenden Nervenscheide
Dendriten
Kurze Fortsätze, die von Nervenzellkörpern abgehen; sie dienen der Kommunikation zwischen den Nervenzellen und der Übermittlung elektrischer Impulse, die vom Axon der vorgeschalteten Nervenzelle empfangen werden.
Devic-Syndrom
Auch Neuromyelitis optica genannt, benannt nach dem französischen Arzt Eugene Devic (1869-1930); wahrscheinlich eine Sonderform der MS. Akut kommt es zu einer doppelseitigen Entzündung des Sehnerves und entsprechender Sehstörung, gefolgt von einer aufsteigenden Entzündung des Rückenmarks mit Querschnittslähmung; Auftreten bei jungen Patienten
Dysarthrie
Sprachstörung, bei der insbesondere die Koordination der beim Sprechen beteiligten Muskeln gestört ist.
Dysmetrie
Bewegungsstörungen; gezielte Bewegungen sind erschwert (Beispiel: Es gelingt nicht mehr, einen Gegenstand gezielt zu greifen oder einen Faden durch das Nadelöhr zu fädeln).
E
EDSS
Expanded Disability Status Scale, vereinfacht übersetzt: "Skala des Schweregrads der Behinderung"; es handelt sich dabei um eine 10-stufige Skala, mit Hilfe derer der aktuelle Beeinträchtigungsgrad bei MS-Patienten gemessen wird.
Entmarkung
Zerstörung der Myelinschicht oder Marksubstanz, die die Axone der Nervenfasern umgibt
Erektile Dysfunktion
Abgekürzt ED; Erektionsstörung, bei der es einem Mann über einen gewissen Zeitraum hinweg in der Mehrzahl der Versuche nicht gelingt, eine für ein befriedigendes Sexualleben ausreichende Erektion des Penis zu erzielen oder beizubehalten; kurzfristige Erektionsstörungen gelten hingegen nicht als ED.
Eskalationstherapie
Eskalationstherapie – der nächste Schritt, wenn die MS trotz Basistherapie Krankheitsaktivität aufweist. Natalizumab und Fingolimod sind für den schubförmig remittierenden Verlauf der MS als Eskalationstherapien zugelassen. Mitoxantron kommt in erster Linie bei der sekundär progredienten MS zum Einsatz.
Evozierte Potenziale
Durch Sinnesreizung gezielt ausgelöste elektrische Potenzialänderung in den sensorischen Arealen der Großhirnrinde; eingesetzt zur Untersuchung der Funktionsfähigkeit verschiedener Anteile des Nervensystems, wie die Seh- oder Hörbahnen, das sensible oder das motorische System
F
Faszikulationen/Faszikulieren
Regelloses, blitzartiges, leichtes Muskelzucken
Fatigue
Eine besonders stark ausgeprägte Form der Müdigkeit, die bei der MS sehr häufig ist.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Hirnhautentzündung, die durch das FSME-Virus verursacht und mittels Zeckenbiss übertragen wird
G
Gabapentin
Ein Medikament zur Behandlung der Epilepsie; zeigt aber gute Wirksamkeit bei der Schmerzbehandlung bei MS
Generikum
Medikament/Wirkstoff, dessen Schutzfrist durch den primären Hersteller abgelaufen ist und welches nun auch von anderen Herstellern produziert und vertrieben werden darf
Gesichtsfeld
Bezeichnet den Teil der Umwelt, der bei unbewegter Kopfhaltung vom Patienten gesehen wird
Glia
Stützgewebe im zentralen Nervensystem, bildet auch die Nervenscheiden um die Axone (siehe dort)
H
Hemi/hemi-
Vorsilbe; Bedeutung: "halb/teilweise"
Hemiparese
Halbseitenlähmung
Hippotherapie
Reittherapie
Hypalgesie
Herabgesetztes Schmerzempfinden
Hypästhesie
Herabgesetztes Berührungsempfinden
Hypo-
Vorsilbe; Bedeutung: "vermindert/herabgesetzt"
Hyper-
Vorsilbe; Bedeutung: "vermehrt/gesteigert"
Hyperalgesie
Überempfindlichkeit auf Schmerzreize
Hyperästhesie
Überempfindlichkeit auf Berührungen
I
Immunmodulatorische Stufenbehandlung
Therapiekonzept zur Behandlung der Multiplen Sklerose; bestehend aus Schubtherapie und verlaufsmodifizierender Therapie
Immunsystem
Biologisches Abwehrsystem des Menschen, das die in den Körper eindringenden Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten unschädlich macht.
Immunsuppressiva
Medikamente, die körpereigene Immunreaktionen teilweise oder ganz hemmen.
Inkontinenz
Durch das Unvermögen, willkürlich Harn oder Stuhl zurückhalten zu können, kann es auch zu unfreiwilligem Urin- oder Stuhlabgang kommen.
Interferon
Botenstoff des Immunsystems; insgesamt existieren drei Interferone: Interferon alpha, beta und gamma, die der Körper vor allem bei Virusinfektionen bildet und die die Viren daran hindern, sich zu vermehren. Zur Behandlung der Multiplen Sklerose kommt Interferon beta zum Einsatz.
K
Kernspintomographie/Magnetresonanztomographie (MRT)
Bildgebendes Verfahren ähnlich der Computertomographie; liefert Schicht-/Scheibenaufnahmen des untersuchten Organs; nutzt Magnetfelder statt Röntgenstrahlung; gehört zur Standarddiagnostik bei MS
Klonus
Unwillkürliche, rhythmische, krampfartige Muskelkontraktion
Kognition
Umfasst die sogenannten höheren Gehirnfunktionen und damit alle Fähigkeiten, die mit Wahrnehmen, Denken, Planen und Merken zu tun haben
Koordination
Abstimmung und Zusammenwirken von Muskelbewegungen
kongenital
Angeboren
Kortison
Körpereigenes Hormon; hemmt beispielsweise Entzündungen und unterdrückt immunologische/allergische Reaktionen
Kreuzreaktion, kreuzreaktiv
Wenn Antikörper oder besonders sensibilisierte T-Lymphozyten (oft auch einfach T-Zellen genannt) sich nicht nur gegen "ihre speziellen" Antigene richten, kommt es zu einer Kreuzreaktion. Dann erkennen die Antikörper und T-Zellen auch andere Strukturen (Antigene) als fremd, die es manchmal gar nicht sind, und lösen eine immunologische Reaktion, z.B. eine Entzündung, aus.
L
Läsionen
Durch Entzündung geschädigte Gewebestellen; entzündliche MS-Läsionen („Herde") im Nervensystem können durch die Kernspintomographie im Gehirn und Rückenmark nachgewiesen werden.
Lhermitte-Zeichen
Nackenbeugezeichen: Durch Vorbeugen des Kopfes wird eine unangenehme, elektrisierende Missempfindung ausgelöst, die sich entlang der Wirbelsäule ausbreitet; häufig bei der MS, wird aber auch bei anderen Erkrankungen gefunden
Liquor
Abkürzung der lateinischen Benennung "Liquor cerebrospinalis": So wird das Nervenwasser bezeichnet, das Gehirn und Rückenmark (das ZNS) schützend umgibt.
Lumbalpunktion
Verfahren für die Gewinnung von Nervenwasser (Liquor); Einführung einer speziellen Hohlnadel in den Wirbelkanal auf Höhe der unteren Lendenwirbelsäule zwischen den Wirbelkörpern; die Prozedur ist bei sachgerechter Anwendung ungefährlich und weitgehend schmerzfrei.
M
Magnetresonanztomographie (MRT)/Kernspintomographie
Bildgebendes Verfahren ähnlich der Computertomographie; liefert Schicht-/Scheibenaufnahmen des untersuchten Organs; nutzt Magnetfelder statt Röntgenstrahlung; gehört zur Standarddiagnostik bei MS
Markscheide
Myelinschicht (Isolierschicht), die die Axone der Nervenfasern umgibt; sie wird im ZNS von den Oligodendrozyten und im peripheren Nervensystem (PNS) von den Schwannschen Zellen gebildet.
Marksubstanz
Die so genannte weiße Substanz des ZNS; sie erscheint eher weiß, da überwiegend die von der Myelinschicht umgebenen langen Fortsätze (Axone) der Nervenfasern diese durchlaufen. Im Gehirn ist sie zentral gelegen und von der grauen Substanz (Hirnrinde) umgeben, im Rückenmark umgekehrt umgibt sie die graue Substanz.
Mobilität
Beweglichkeit oder Bewegungsfähigkeit; ein besonders wichtiger Aspekt der Mobilität ist das Gehen, aber auch das Einnehmen wechselnder Stellungen und Haltungen sowie das Tragen von Gegenständen gehören dazu.
MS-Fatigue
Müdigkeit bei MS, die meist von besonderer Ausprägung ist
MSFC
Bewertungsskala für die Beurteilung des Behinderungsgrads; einfache Anwendung; MSFC-Score (MS Functional Composite Score) ist eine breit angelegte Skala, die neben der Beinfunktion und der Gehfähigkeit auch die Armfunktion und die geistigen Fähigkeiten berücksichtigt. Damit spiegelt sie den Gesundheitszustand eines Patienten zuverlässig wider.
MSWS-12
Bewertungsskala für die Beurteilung der Gehfähigkeit; bei MSWS-12 (Multiple Sclerosis Walking Scale-12), auch Walk-12 genannt, wird die Gehfähigkeit aus Patientensicht mittels eines Fragebogens gemessen.
Muskelrelaxans
Muskelaxantien sind Medikamente, die zu einer Erschlaffung der Muskulatur führen. Sie werden eingesetzt bei Überanspannung von Muskeln, z.B. einer Spastik.
Myelin
Hüllsubstanz, aus der die Myelin- oder Markscheide besteht; das Myelin wird von den Oligodendrozyten (ZNS) bzw. Schwannschen Zellen (PNS) gebildet.
Myelinscheide
Wie Markscheide: Isolierschicht, die die Axone der Nervenfasern umgibt; sie wird im ZNS von den Oligodendrozyten und im peripheren Nervensystem (PNS) von den Schwannschen Zellen gebildet.
N
Narkolepsie
Erkrankung mit unüberwindlichem Schlafzwang am Tage trotz ausreichendem Schlaf in der Nacht
Neurodegeneration, neurodegenerativ
Bei der "Degeneration" kommt es durch strukturelle und funktionelle Veränderungen (bis hin zu Zerstörung) in Geweben (oder Zellen) zu einer Funktionsminderung oder gar einem Verlust des betroffenen Organsystems. Ursachen können z.B. Stoffwechselstörungen oder toxische (giftige) Einflüsse sein. Bei der "Neurodegeneration" ist von den beschriebenen Veränderungen das Nervengewebe betroffen.
Nervenfasern
Lange, faserartige Fortsätze der Nervenzellen, umgeben von einer schützenden Hülle, dem Myelin; die Nervenfasern sind verantwortlich für die Weiterleitung von Nervenimpulsen.
Nystagmus
Augenzittern; es gibt verschiedene Formen des Nystagmus, die bei der MS meist durch Entzündungsherde im Hirnstammbereich entstehen. Kann zu Sehstörungen oder Schwindel führen
O
Oligoklonale Banden
Möglicher Teilbefund einer Nervenwasseruntersuchung (Liquorpunktion, LP); zeigt das Vorhandensein spezieller im ZNS gebildeter Immunglobuline an; als sehr empfindliche, aber nicht spezifische Indikatoren für eine Multiple Sklerose, können oligoklonale Banden auch bei anderen Erkrankungen des ZNS positiv sein.
Optikusneuritis
Entzündung des Sehnervs; tritt meist einseitig auf
P
Parästhesie
Spontane Missempfindungen, die sich als Taubheitsgefühl, Brennen oder Schmerzen bei geringen Berührungen äußern; betroffen sind häufig die Hände oder Füße. Es werden verschiedene Formen der Parästhesien unterschieden: Oberflächenparästhesien, Tiefenparästhesien und Thermparästhesien.
Parese
Lähmung der Muskulatur; kommt in verschiedenen Ausprägungsgraden vor, die von den Medizinern in einer Skala von 1 bis 5 bewertet wird
PASAT
Ein häufig angewandtes neurologisches Testverfahren für die Messung der kognitiven Leistungsfähigkeit; beim PASAT (Paced Auditory Serial Addition Test) werden dem Patienten einfache Zahlen akustisch mitgeteilt, die er in einer bestimmten Zeit aufsummieren muss.
Paroxysmale Schmerzen
Schmerzen, die plötzlich auftreten und nach kurzer Dauer wieder verschwinden
Plaque
Bei der MS werden so die entzündlichen, "fleckförmigen" Veränderungen (Entzündungsherde) in der weißen Substanz des ZNS bezeichnet.
Pyramidenbahn
Leitungsbahn des zentralen Nervensystems; koordiniert Großhirnrinde und Kleinhirn bei der willkürlichen Bewegung von Muskeln; bei Schädigung kann es zu erhöhtem Muskeltonus, Störungen der Reflexe und Kloni kommen; lässt sich mittels der Pyramidenbahnzeichen überprüfen.
Pyramidenbahnzeichen
Beim Erwachsenen krankhafte Reflexe; treten bei Schädigung der Pyramidenbahn auf (z.B. das Babinskiphänomen)
R
Randomisiert
Zufällig
Remission
Besserung bzw. Verschwinden von zuvor bestandener Symptome/Krankheitszeichen
Retrobulbärneuritis
Entzündung der Sehnerven
S
Schub
Von einem Schub bei MS spricht man, wenn sich neue oder frühere Symptome innerhalb von Stunden oder Tagen entwickeln und wenn diese Beschwerden länger als einen Tag andauern und sie mit einem Abstand von mindestens einem Monat zum letzten Ereignis auftreten. Schübe können sich vollständig oder unvollständig zurückbilden. Bei einem Schub können Entzündungsherde neu auftreten oder alte Entzündungsherde reaktiviert werden.
Skandierende Sprache
Bei dieser Art der Sprechstörung ist das fließende Sprechen gestört: der Betroffene spricht abgehackt, Pausen unterbrechen den Redefluss an falscher Stelle. Diese Sprechstörung tritt eher selten auf und ist durch eine Koordinationsstörung der Sprachmuskulatur bedingt. Dies ist bei der MS auf Entzündungsherde im Kleinhirnbereich zurückzuführen.
Spastik
Muskelsteifigkeit durch zentrale Störungen; d.h. im Gehirn oder Rückenmark (ZNS) gelegene Störungen
Subkutan
"unter die Haut": Manche Medikamente werden auf diese Art und Weise per Injektion verabreicht.
Symptom
Beschwerde oder Krankheitszeichen
Synapsen
Kontaktstellen zwischen Nervenzellen; über das Axon (siehe dort) eintreffende elektrische Impulse lösen an den Synapsen die Ausschüttung von Transmittersubstanzen aus. Das sind spezielle Eiweiße, die an der folgenden Nervenzelle den nächsten elektrischen Impuls zur Weiterleitung der Information auslösen.
T
T1-Bilder/T1-gewichtet, T2-Bilder/T2-gewichtet
Untersuchungs-/Darstellungstechnik bei der Kernspintomographie
Tetraparese
Lähmung von Beinen und Armen
T-Lymphozyten
Kurz T-Zellen genannt; gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten); sie spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Immunsystem. Die T-Lymphozyten lassen sich wiederum grob weiter untergliedern in T-Helferzellen, die zur Steuerung der Immunantwort beitragen, und T-Killerzellen, die erkrankte oder als „fremd" erkannte Zellen direkt schädigen können.
Tremor
Zittern häufig z.B. der Hände oder des Kopfes; man unterscheidet verschiedene Formen des Tremors, abhängig von der Ursache und Art des Tremors.
Trigeminusneuralgie
Kurze, messerscharf einstechende Schmerzen in einer Gesichtshälfte (meistens sind Kinn- oder Wangenpartie betroffen), die sich ständig wiederholen; der Trigeminus ist einer der 12 Hirnerven, dessen Ursprungskerngebiet im Hirnstamm liegt. Schmerzen werden durch Läsionen im Hirnstamm verursacht.
U
Uhthoff-Phänomen
Benannt nach dem deutsche Augenarzt Wilhelm Uhthoff; bezeichnet die Tatsache, dass sich die Leitungsfähigkeit der Nerven bei höheren Temperaturen (bei Fieber, hoher Außentemperatur oder auch Anstrengung) verschlechtert; damit können sich die Symptome verstärken oder sogar neu auftreten, bilden sich jedoch nach einiger Zeit (Stunden) wieder zurück.
Urtikaria
Nesselsucht, Quaddeln; gelegentlich als Nebenwirkung auftretende Hauterscheinung
V
Verlaufsmodifizierende Therapie
Die verlaufsmodifizierende Therapie ist eine Langzeittherapie bei schubförmiger MS. Man unterscheidet verlaufsmodifizierende Therapien für die milde und moderate Verlaufsform sowie Therapien für die (hoch-) aktive Verlaufsform der schubförmigen MS. Bei milder und moderater schubförmig remittierender MS kommen Präparate wie Peginterferon beta-1a, Interferon beta-1a, Interferon beta-1b, Dimethylfumarat, Glatirameracetat und Teriflunomid zum Einsatz. Natalizumab, Fingolimod und Alemtuzumab sind für die verlaufsmodifizierende Therapie bei (hoch-) aktiver Verlaufsform der schubförmig remittierenden MS zugelassen. Mitoxantron ist das Mittel der zweiten Wahl bei (hoch-) aktiver schubförmiger MS.
Visuell evozierte Potenziale (VEP)
Über die Haut am Hinterkopf abgeleitete elektrische Potenziale die nach optischer Reizung aufgezeichnet werden; dienen der Beurteilung der Sehbahn
Visusreduktion
Verminderung der Sehkraft
W
Weiße Substanz
Im Wesentlichen aus markhaltigen Nervenfasern bestehender Teil des Zentralnervensystems (ZNS)
Wirkstoff
Inhaltsstoff eines Medikamentes, der für die angestrebte Wirkung verantwortlich ist; daneben dienen Hilfsstoffe beispielsweise als Stabilisatoren oder Geschmacksstoffe.
X
X-Chromosom
Eines der beiden Geschlechtschromosomen, das unter dem Mikroskop an den Buchstaben X erinnert; nahezu alle Körperzellen der Frau tragen zwei X-Chromosomen, während beim Mann ein X- und ein Y-Chromosom vorhanden sind.
Y
Y-Chromosom
Eines der beiden Geschlechtschromosomen, das unter dem Mikroskop an den Buchstaben Y erinnert und kleiner als das andere Geschlechtschromosom, das X-Chromosom ist; nahezu alle Körperzellen der Frau tragen zwei X-Chromosomen, während beim Mann ein X- und ein Y-Chromosom vorhanden sind.
Z
Zentrales Nervensystem (ZNS)
Überbegriff für Gehirn und Rückenmark; unterschieden wird dagegen das periphere Nervensystem (PNS) und das autonome Nervensystem.
Zytokine
Lösliche Eiweiße für den Informationsaustausch zwischen den Zellen des Immunsystems