Symptomatische Therapie

Krankheitszeichen lindern

Viele Beschwerden, die bei Multipler Sklerose auftreten können, zum Beispiel Spastiken, Schmerzen oder andere Einschränkungen, lassen sich behandeln: mit krankengymnastischen Übungen und/oder Medikamenten im Rahmen einer symptomatischen Therapie.

Physiotherapie

Krankengymnastik sollte parallel zu einer medikamentösen Behandlung der Multiplen Sklerose erfolgen und möglichst früh bei auftretenden Symptomen beginnen. Selbst bei schwerwiegenden Einschränkungen kann die Krankengymnastik einen positiven Einfluss haben. Ein wichtiges Ziel der Krankengymnastik ist es, einzelne Beschwerden zu lindern.
So kann sich beispielsweise die sogenannte Bobath-Methode positiv auf Spastiken auswirken. Dabei übst du unter Anleitung eines Therapeuten, krankhafte Reflexe durch weniger haltungs- und bewegungsschädigende Reflexe zu ersetzen. Die Spannung der Muskulatur, die Körperhaltung und das Gleichgewicht lassen sich so verbessern. Bei Blasenentleerungsstörungen kann dagegen Beckenbodentraining hilfreich sein. Je nach Art der Beschwerden wird der Physiotherapeut geeignete Übungen für dich finden.

Folgeschäden vorbeugen

Krankengymnastik kann auch vorbeugend wirken. Durch gezielte Förderung der Beweglichkeit hilft sie Muskelspannung, Durchblutung und Sauerstoffversorgung günstig zu beeinflussen und Gelenkversteifungen entgegenzuwirken. Außerdem lernst du, deine Kraft sparsam einzusetzen und Überanstrengungen zu vermeiden. Dein Physiotherapeut zeigt dir, wie du im Alltag oder am Arbeitsplatz besser zurechtkommst und er unterstützt dich dabei, vorhandene Funktionen zu erhalten, zu verbessern oder wieder zu erlernen. So kann beispielsweise eine eingeschränkte Gehfähigkeit gezielt durch eine Kombination aus Krankengymnastik und medikamentöser Therapie behandelt werden.

Fragen zum Umgang mit deinen Symptomen im Alltag? Erfahrene MS-Coaches im MS Service-Center kennen gute Tipps. Nimm einfach Kontakt auf.

Aktiv bleiben

Ein regelmäßiges Übungsprogramm, vielleicht in Ergänzung zu einer ambulanten Physiotherapie, kann dich dabei unterstützen, deine motorischen Fähigkeiten zu erhalten oder sogar auszubauen. Etwaige Einschränkungen der Körperfunktionen kannst du ausgleichen, indem du andere ähnliche Fähigkeiten und Funktionen erlernst. Es gibt aber aufgrund der Vielfalt der Symptome und der damit einhergehenden Einschränkungen kein einheitliches Übungsprogramm für Menschen mit MS. Du solltest dein persönliches Training immer mit deinem Arzt und evtl. einem Physiotherapeuten besprechen.

Bringe das Gedächtnis in Schwung

Neben der Physiotherapie gibt es zahlreiche weitere Maßnahmen, die Menschen mit MS eine gute Unterstützung sein können. Wie z. B. die neurokognitive Therapie, bei der es um die Verbesserung der Konzentration, des Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit geht. Oder die Logopädie, mit der Sprech- und Schluckstörungen behandelt werden. Sprich deinen Arzt darauf an, welche Maßnahmen zur Unterstützung für dich die richtigen sind.

Medikament zur Verbesserung der Gehfähigkeit

Es gibt ein Medikament in Tablettenform, das die Gehfähigkeit von erwachsenen MS-Patienten mit Gehbehinderung verbessern kann. Nachgewiesen wurde diese Wirkung durch eine Erhöhung der Gehgeschwindigkeit bei Patienten mit schubförmiger und fortschreitender MS. Bei dem Medikament handelt es sich um einen Kaliumkanalblocker, der symptomatisch wirkt. Er kann die Signalübertragung entlang geschädigter Nerven verbessern und so speziell der MS-bedingten eingeschränkten Gehfähigkeit entgegenwirken. Das Medikament kann eine Ergänzung zu vielen MS-Langzeitbehandlungen sein.