Schubtherapie

Wie wird ein Schub behandelt?

Akute Schübe der Multiplen Sklerose werden überwiegend mit Kortisonpräparaten behandelt. Sie können die akuten Entzündungen im Nervensystem bekämpfen. Für eine Langzeittherapie sind diese Medikamente nicht geeignet.

Schubtherapie: Einsatz von Kortisonpräparaten

Um Schübe zu verkürzen und in ihrer Schwere zu mildern, werden häufig Kortisonpräparate (Kortikoide, Kortikosteroide) eingesetzt. Auf den langfristigen Verlauf der MS kann die Behandlung mit Kortison jedoch keinen Einfluss nehmen.

Kortikoide sind chemisch verwandt mit Kortison, einem natürlich vorkommenden Hormon, das vielfältige Effekte auf das Immunsystem hat. Das Kortikoid führt zunächst dazu, dass die Blut-Hirn-Schranke ihre Funktion wieder besser aufnehmen kann, sodass weniger Entzündungszellen und -stoffe vom Blut in das zentrale Nervensystem (ZNS) übertreten können. Darüber hinaus hemmt es die Produktion von spezifischen Entzündungs- und Botenstoffen durch die körpereigenen Immunzellen. Die entzündlichen Vorgänge während eines akuten Schubs werden damit eingedämmt.

Dein Arzt/deine Ärztin hat dir eine Biogen-Therapie verordnet? Hier findest du hilfreiche Informationen zu deinem Medikament.

Kortison-Stoß an 3 bis 5 Tagen

Zur Behandlung des akuten MS-Schubs wird heutzutage häufig die hochdosierte Kortison-Stoßtherapie empfohlen. Sie wird gewöhnlich an 3 bis 5 aufeinanderfolgenden Tagen als Infusion gegeben, und nach Bedarf, wenn sich die Symptome nicht schnell genug zurückbilden, länger und mit höherer Dosierung. Die ersten Infusionen erfolgen aus Sicherheitsgründen oft in einer Klinik. Bei guter Verträglichkeit können die weiteren Infusionen ambulant durchgeführt werden.

Mögliche Nebenwirkungen

Kommt ein Kortikoid – wie bei der MS-Schubtherapie – nur kurzfristig zum Einsatz, ist die Verträglichkeit meistens gut. Bis zu 4 hochdosierte Stoßtherapien pro Jahr gelten als nebenwirkungsarm und sicher. Als akute Nebenwirkungen können Schlafstörungen, Unruhe, Unverträglichkeitsreaktionen, Magenschleimhautentzündungen, erhöhte Blutzuckerwerte sowie sehr selten Krämpfe, psychische Störungen oder Thrombosen auftreten.