Bewertungsskalen

Klarheit erhalten: leichte oder schwere MS?

Hat dich dein Arzt schon einmal gefragt, wie weit du gehen kannst? Dann wollte er wahrscheinlich feststellen, wie sehr du durch deine MS beeinträchtigt bist. Mit Bewertungsskalen können Ärzte den Grad der Behinderung und den Verlauf der MS beurteilen.

Der EDSS-Wert

Ein gängiger Parameter zur Beurteilung von Funktionsbeeinträchtigungen ist der EDSS-Wert (EDSS: Expanded Disability Status Scale). Die Skala wird zur Bewertung neurologischer Defizite herangezogen. Sie beruht auf einer standardisierten neurologischen Untersuchung, mit der insbesondere die Gehfähigkeit, aber auch weitere Funktionssysteme wie Motorik und Sensibilität bewertet werden.

Was bedeuten die EDSS-Werte?

Die Werte auf der EDSS-Skala reichen von 0 bis 10. Je größer der Wert, desto fortgeschrittener ist die Behinderung:

  • Ein EDSS-Wert von 0 deutet auf einen normalen neurologischen Befund hin.

  • Der EDSS-Wert 1 zeigt an, dass bei dir nur minimale Symptome vorliegen.

  • Ein EDSS-Wert von 2 lässt auf eine leichte Behinderung schließen.

  • Bei einem EDSS-Wert von 3 liegt eine mäßige Behinderung vor. In der Regel ist dein Alltags- und Berufsleben bei einem EDSS-Wert bis zu 3 nur minimal beeinträchtigt. Auch bist du in dieser Phase uneingeschränkt gehfähig.

  • Bei einem EDSS-Wert von 4 spricht man von einer relativ starken Behinderung. Dennoch kannst du noch einen halben Kilometer ohne Hilfe und ohne Pause zu Fuß zurücklegen.

  • Wer einen EDSS-Wert von 5 hat, kann nur noch rund 200 Meter ohne Hilfe oder Pause gehen.

  • Bei einem EDSS-Wert von 6 ist entweder zeitweise oder ständig eine Gehhilfe notwendig.

  • Bei einem EDSS-Wert von 7 – 10 liegt bereits eine schwerwiegende, fortgeschritttene MS vor.

Bewertungsskala (EDSS)

Anhand der EDSS-Skala wird der Behinderungsgrad eines MS-Patienten bestimmt.

Noch Fragen? Nimm Kontakt mit unserem MS Service-Center auf, wir freuen uns auf dich und helfen dir gerne weiter.

MSFC-Score

Eine weitere und umfassendere Beurteilungsskala ist der MSFC-Score (MS Functional Composite Score). Hierfür musst du drei verschiedene Tests absolvieren, die neben der Gehfähigkeit auch die Koordination und Funktion der Arme und Hände sowie kognitive Fähigkeiten prüfen.

Durch den Vergleich der aktuellen Ergebnisse mit denen vorangegangener Auswertungen wird ersichtlich, ob und in welchem Umfang sich die getesteten Funktionen verändert haben und die Erkrankung fortgeschritten ist.

Drei Tests für den MFSC-Score

  1. Funktion der Beine: Strecke-Zeit-Test (Timed 25-Foot Walk Test) zur Messung der Gehgeschwindigkeit. Hierbei prüft der Arzt, wie schnell du eine Strecke von 25 Fuß, das sind etwa 8,5 Meter, gehen kannst.
  2. Funktion der oberen Extremitäten: Steckbrett-Test (9-Hole Peg Test). Dieser Test misst die Zeit, die du benötigst, um kleine Stifte aus Löchern zu entfernen und in einer Schüssel abzulegen (und umgekehrt).
  3. Kognitive Fähigkeiten: PASAT (Paced Auditory Serial Addition Test) zur Erfassung der Geschwindigkeit der Verarbeitung gehörter Informationen sowie der Rechenfertigkeit. Dabei werden dir alle drei Sekunden einzelne Ziffern vorgespielt. Du musst jede einzelne neue Ziffer zu der vorhergegangenen addieren.
Biogen-59048, Biogen-148554