Lumbalpunktion

Kleiner Eingriff, große Aussagekraft: Liquor liefert wichtige Hinweise

Vermutet der Arzt, dass eine Multiple Sklerose hinter deinen Beschwerden stecken könnte, nimmt er meist auch eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) vor. Auffälligkeiten in dieser Flüssigkeit, die Gehirn und Rückenmark umfließt, können Hinweise auf entzündliche Prozesse im zentralen Nervensystem liefern.

Entnahme aus dem Wirbelkanal

Damit der Arzt den Liquor analysieren kann, muss er eine Lumbalpunktion vornehmen. Hierfür führt er auf Höhe der unteren Lendenwirbelsäule zwischen den Wirbelkörpern eine spezielle Hohlnadel in den Wirbelkanal ein und zieht Flüssigkeit (Liquor) ab. Dazu musst du dich in sitzende Position oder Seitenlage begeben und möglichst einen runden „Katzenbuckel“ machen. Meistens spürst du dabei nur einen kurzen Einstich.

Schematische Darstellung der Lumbalpunktion

Bei der Lumbalpunktion wird auf Höhe der unteren Lendenwirbelsäule zwischen den Wirbelkörpern eine spezielle Hohlnadel eingeführt und Nervenwasser (Liquor) abgezogen.

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Schmerzfrei und ungefährlich

Der Vorgang ist weitestgehend schmerzfrei und ungefährlich, weil die Punktion unterhalb des Rückenmarks vorgenommen wird und dieses somit nicht verletzt werden kann. Danach musst du noch für einige Zeit liegen.

Der Verlust des Nervenwassers bereitet keine wesentlichen körperlichen Probleme. Es handelt sich nur um wenige Milliliter, die der Organismus schnell wieder ersetzen kann. Verletzungen des Rückenmarks sind nicht zu befürchten, da dieses deutlich über der Punktionsstelle endet.

Es kann vorkommen, dass du im Anschluss an die Untersuchung Kopfschmerzen bekommst. Sie gehen selten mit Schwindelgefühlen und Übelkeit einher. Zur Vorbeugung oder Linderung dieser Beschwerden solltest du nach der Punktion liegen und viel trinken.

Oligoklonale Banden

Bei einer MS sind die Immunzellen oft leicht bis mäßig vermehrt. Außerdem kommt es zu einer gesteigerten Produktion bestimmter Antikörper (Immunglobulin G). Diese Antikörper bilden sogenannte oligoklonale Banden, die sich bei MS-Patienten im Nervenwasser häufig nachweisen lassen.

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