Ursachen

Wenn mehrere Dinge zusammenspielen

Bei der Entstehung der Krankheit MS handelt es sich wohl um ein Zusammenspiel mehrerer relevanter Faktoren. Dabei dürften die genetische Veranlagung, eine Fehlregulation des Immunsystems sowie der Kontakt mit bestimmten Krankheitserregern eine Rolle spielen. Doch auch weitere Umwelteinflüsse sind eventuell am Entstehen der MS beteiligt.

Vielfalt möglicher Faktoren

Aktuell geht man davon aus, dass mehrere Faktoren zusammentreffen müssen, damit eine MS ausgelöst wird. Eine der Ursachen könnte möglicherweise die Infektion mit einem normalerweise harmlosen Epstein-Barr-Virus (EBV) in frühem Kindes- oder Jugendalter sein. Dies führt dazu, dass das Immunsystem bei Multipler Sklerose fehlgeleitet wird und körpereigenes Gewebe angreift. Das allein ist allerdings zu wenig. Denn mit den „verdächtigten“ Erregern kommt fast jeder irgendwann einmal in Kontakt.

Wahrscheinlich müssen die Betroffenen zusätzlich bestimmte erbliche Voraussetzungen mitbringen. Auch der Einfluss von Umweltfaktoren sowie seelische und körperliche Belastungen kommen als mögliche Mitauslöser in Frage. Ernährung und Darmflora sind eventuell ebenfalls an der Entstehung einer MS beteiligt – genauso wie das Rauchen.

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Erkrankung ist nicht ansteckend

MS ist keine ansteckende Erkrankung. Dennoch ist die Angst vor einer Ansteckung immer wieder anzutreffen, wahrscheinlich weil MS als entzündliche Erkrankung bekannt ist. Es gibt allerdings keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass man sich bei einem MS-Patienten anstecken kann wie bei einer Infektion.

Bisher konnte nicht beobachtet werden, dass Menschen, die in engem Kontakt mit MS-Patienten stehen, ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben: Neurologen und andere behandelnde Ärzte, das Pflegepersonal, Ehepartner oder Freunde sind nicht häufiger von MS betroffen als andere.

Allerdings: Falls bei dir MS diagnostiziert wurde, solltest du dich vor Infektionen aller Art so gut wie möglich schützen. Denn Infektionen können unter Umständen einen Schub auslösen.

MS ist nicht vererbbar

Ein weiterer Faktor kann eine erbliche Veranlagung sein. Allerdings ist die MS keine Erbkrankheit im klassischen Sinne. Es konnte bisher kein „MS-Gen“ nachgewiesen werden. Familienmitglieder eines MS-Patienten haben lediglich ein geringfügig höheres Risiko, ebenfalls an MS zu erkranken, als Menschen, in deren Familie keine Erkrankung vorkommt. Zudem sind enge Verwandte auch ähnlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt und der Einfluss von Umweltfaktoren (z. B. Klima, Ernährungsgewohnheiten etc.) sowie seelische und körperliche Belastungen werden ebenfalls als mögliche Mitauslöser in Betracht gezogen.

Fazit: Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die eine Entstehung von MS beeinflussen können. Vermutlich müssen eine erbliche Vorbelastung sowie Umweltfaktoren zusammenkommen, damit eine MS entsteht. Der aktuelle Stand der Forschung legt nahe, dass eine erbliche Disposition die Krankheit begünstigt, auslösen kann sie die Krankheit aber nicht allein.

Informationen statt Vorurteile

Wer MS hat, begegnet häufig Irrtümern und Vorurteilen. Die beste Möglichkeit, dem Nichtwissen zu begegnen, sind gute Argumente. Je mehr du über MS weißt, desto besser. Du lernst richtig mit der Krankheit umzugehen, gewinnst mehr Selbstsicherheit und kannst falsche Vorstellungen korrigieren.

Du hast Fragen?

Dann wende dich einfach an das MS Service-Center:

Öffnungszeiten: 8:00 – 20:00 Uhr (Montag – Freitag)
Telefon: +49 800 030 77 30 (kostenfrei)